Und hier lest ihr jetzt unsere vier Geschichten des Monats Februar: von Füchsen, Igeln, magischen Silbermünzen und Hausmeistern…
Es ist zehn nach elf. In einem kleinen Haus nahe des Waldrands versucht Anna endlich einzuschlafen. „Jetzt will ich endlich schlafen“, seufzt sie und zählt in Gedanken Schafe. Über die Wiese vor dem Haus schleicht von Anna unbemerkt Linus, der Fuchs.
Doch schlafen kann Anna nicht. Sie friert, steht fünf Minuten später wieder auf und schließt das Fenster. „Brrrr“, denkt sie und steigt zähneklappernd wieder unter die Decke.
„Gabbergabberleckerleckerschnupperschnupper“, denkt sich Linus gierig und entdeckt die Katzenklappe. Vorsichtig hebt er die Klappe an. Da Linus den leckeren Düften aus der Küche nicht zu widerstehen vermag, schiebt er sich langsam in die Küche hinein.
Schnell findet er den großen, automatischen Mülleimer und klettert, um ihn zu erreichen, zum Spülbecken hinauf. Da passiert es: Linus rutscht auf dem neuem super Spülmittel „Rutschika“ aus. Er fliegt vom Becken auf den Mülleimer und da Linus etwas übergewichtig ist, haut es den Mülleimer um.
„Was war das?“, erschrocken setzt sich Anna auf. Sie hat den dumpfen Aufprall in der Küche gehört. „Das hörte sich an, als wäre jemand gegen eine Straßenlaterne gerannt….“, denkt sie und schnappt sich ihren Golfschläger. Derweil frisst sich Linus an den Abfällen satt. „Der Schläger ist mir eh nicht viel wert, weil mein Bruder im Golf immer gegen mich gewinnt. Und zum Schlafen komme ich heute wohl auch nicht mehr. Da kann ich genauso gut nachsehen gehen“, sagt sich Anna und stürzt sich mit einem lauten „Aaaaah!“ die Treppe hinunter. In der Küche findet Anna Linus, der sie erschrocken anstarrt.
„Oh! Ein Fuchs“, staunt Anna. „Der ist aber süß!“ Sofort tut es ihr leid, dass sie so geschrien hat. Verlegen versteckt sie den Schläger hinter dem Rücken. Doch der Fuchs will raus. Im letzten Moment schnappt er sich noch die halbe Bratwurst, dann stürmt er durch die Küchentür, die Anna ihm aufmacht. „Komm mal wieder“, ruft Anna dem Fuchs hinterher und denkt: „Das glaubt mir morgen niemand, wenn ich das erzähle.“
Ich heiße Lina und bin ein Igel. Ihr denkt wahrscheinlich, als Igel erlebt man nicht viel. Doch letzten Herbst beim Blättersammeln erlebte ich Erstaunliches. Ich war schon eine Weile unterwegs und weit weg von meinem Blätterhaufen.
Plötzlich prasselte Regen auf mich herab. Es war ein Gewitter aufgezogen. Im Boden sah ich ein Loch. Ohne lange zu überlegen, huschte ich in das Loch, denn das Loch war ein Bau. Ich flüchtete nur ein Stück in den Bau hinein. Erst jetzt überlegte ich: „Wem gehört der Bau wohl?“ Ganz leise konnte ich ein Fiepen hören. Ich kroch langsam weiter hinein. Das Fiepen wurde ein ganzes Stück lauter, aber ich wusste immer noch nicht, was es war. In einer Kurve sah ich ein Stück roten Pelz blinken. Ich schlich weiter in Richtung Kurve, nun war ich um die Kurve herum und sah, dass das Stück roter Pelz die Spitze von einem Fuchsschwanz war. Um eben diese Kurve herum war nämlich ein Wohnkessel von einem Fuchs, der drei Junge besaß, aber der Fuchs war nicht da. Alle fiepten, wahrscheinlich vor Hunger. Nun wusste ich etwas, was die Füchse nicht wissen konnten. Als ich hier in der Nähe einen toten Fuchs gesehen hatte, ahnte ich noch nicht, dass es die Mutter von den Kleinen hier war. Ich wusste das aber jetzt, weil jedes der kleinen Füchse einen weißen Strich auf dem Rücken hatte, wie die tote Füchsin. In diesem Moment merkte ich, ohne fremde Hilfe werden die Jungen verhungern! Ich sauste aus dem Bau und erblickte schon die ersten Sonnenstrahlen. Aber das war im Moment egal. In der Ferne sah ich abermals einen Baueingang, ich stürmte in diese Richtung und tippelte vorsichtig in den Bau. Dort lag eine Füchsin, die ihre Jungen säugte. Als sie mich entdeckte, sprang sie auf und fauchte mich erschrocken an. Mit beruhigender Stimme sagte ich zu ihr: „ Du musst mir helfen. In einem anderen Bau gibt es drei hungernde, junge, verwaiste kleine Füchse, deren Mutter tot ist.“
Ich hoffte, dass die Füchsin meine Sprache auch verstand. Ihr Blick sagte mir, dass sie dies tat. Da schnappte sie sich ihre beiden Jungen und antwortete in Igelsprache: “Na dann los jetzt!!“ Wir hetzten gemeinsam zum anderen Bau.
Dort legte die Füchsin sich hin und säugte die hungrigen Jungen. Ein halbes Jahr später, im Frühjahr, kamen drei junge Füchse zu mir und bedankten sich für die Rettung in letzter Sekunde.
Ich kam gerade aus dem Tennisverein heraus. Es regnete in Strömen und dazu blitzte und donnerte es. Damit war es die gruseligste Dämmerung, die ich je erlebt hatte. Denn es war so dunkel, dass ich kaum etwas sah. Ich konnte bloß erkennen, dass eine ältere Dame circa 30 Meter vor mir lief.
Zunächst donnerte es wieder, ich zuckte zusammen und in mir stieg die Angst hoch. Plötzlich knallte ich gegen etwas Hartes. Mein Kopf und meine Hände schmerzten vom Aufprall. Da bemerkte ich, dass es eine Straßenlaterne war, gegen die ich offenbar gelaufen war. Doch da klimperte etwas unter meinen Füßen. Ich vergaß den Schmerz. Nun griff ich nach unten, und tatsächlich lag dort eine Münze. Dabei dachte ich mir: ,,Die gehört bestimmt der alten Dame!“ Deshalb rannte ich zu ihr vor und fragte sie, ob sie ihr gehöre. ,, Aber ja, meine Lieblingsmünze muss ich wohl verloren haben. Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken kann!“, sprach die Dame.
Irgendwie kam es mir so vor, als hätte die alte Dame ein Geheimnis. Doch ich konnte nicht weiter denken, denn die Frau sprudelte hervor: ,,Also, nachdem du meine Münze gefunden hast, erzähle ich dir mein Geheimnis. Vor langer Zeit kam einmal eine Taube zu mir und brachte mir diese Münze. Sie flog aber gleich wieder weg. Da warf ich die Münze hoch und plötzlich schien die Sonne. Also habe ich festgestellt, dass diese Münze das Wetter ändern kann.“ Zum Beweis warf die Frau die Münze hoch und …, das Gewitter und der Regen waren weg und die Sonne kam heraus. Es war einfach zu genial, dass ausgerechnet ich diese Dame mit der Silbermünze getroffen hatte. Das war richtig großartig! Die Dame bat noch: „Das bleibt aber unter uns!“ Bevor ich antworten konnte, verschwand sie. Und jedes Mal, wenn ich an einer Laterne vorbei kam, dachte ich an diese Geschichte.
Gute Nacht mein liebes Tagebuch und schlaf gut!!!
Klein Günter und Josef besuchten sich mal wieder. Sie hatten schon mehrere Stunden gespielt, da wollte Günter auch noch das große Steinchen von Josef haben. Er nahm es sich einfach, aber Josef wollte sein Steinchen wieder zurückhaben. Er schubste Günter und warf alle Steinchen ins Gebüsch. Günter schluchzte und prügelte auf Josef ein, bis er auch weinte. Dann ging er zu seinem Vater, der Senior Günter Helbig hieß. Als er ihm alles berichtet hatte, lief er mit ihm zu Senior Josef Feierabend, dem Vater von Josef. Josef hatte inzwischen auch schon alles erklärt, da kam auch schon Günter mit seinem Vater als Verstärkung. Herr Senior Günter Helbig schrie auf Herrn Senior Feierabend ein, der schrie wiederum nicht gerade leise zurück. Mittlerweile ist aus der Streiterei eine Prügelei geworden. Josef schlägt vor: ,,Komm Günter! Ich habe eine Idee. Wir spielen einfach nur mit kleinen Steinchen! Ist dieser Vorschlag gut?’’ ,,Ja!’’, antwortete Günter. ,,Und ab jetzt gehören niemandem die Steine! Oder Josef?’’ ,,Das ist eine wirklich gute Idee!’’, sagte Josef. Ein paar Tage später haben sich auch die Väter wieder versöhnt. Jetzt ist alles wieder gut! Diese Geschichte ist vor zig’ Jahren passiert. Heute arbeiten Günter und Josef als Hausmeister am Dhg-Meersburg. Sie sind sehr fleißig und deshalb ist ihnen diese Geschichte gewidmet.