Eintauchen in die Zeit des Alten und Neuen Testaments konnten Schülerinnen und Schüler der katholischen Reli-Klasse 5 beim Besuch der Bibelgalerie Meersburg. Nachdem im Laufe des Schuljahres das Thema „Bibel“ im Unterricht ausführlich behandelt wurde, konnten die Schülerinnen und Schüler die Lebenswelt der Menschen vor tausenden von Jahren auf eine affektive Weise nachempfinden.
Im Rahmen einer Führung, erfuhren die Schülerinnen und Schüler, dass die Menschen des Alten Testaments in einem Zelt aus Ziegen- und Schafhaar lebten. Warum aber war das Dach so löchrig? Auf diese Frage bekam der Schüler eine raffinierte Antwort: Das Dach soll Wind durchlässig sein, sodass sich das Zelt nicht zu sehr aufheizt. Bei den wenigen, aber durchaus heftigen Regenfällen, die es auch immer wieder gab, quillt Ziegenhaar auf, sodass das Dach abdichtet. In arabisch-orientalischem Flair, in solch einem Zelt sitzend, kosteten wir Manna, das „Brot aus der Wüste“, versuchten uns beim Mahlen von Getreidekörnen an einem Mahlstein oder sogen den Duft wohlriechender, wertvoller Öle in uns ein, wodurch wir langsam eine Vorstellung bekamen, wovon in den biblischen Geschichten immer wieder die Rede ist.
Große Augen bekam manch einer, als er hörte, dass jede Ausgabe der jüdische Tora, also die fünf Bücher Mose, ausschließlich von Hand geschrieben wird, meist auf wertvolles Pergament.
Einen Zeitsprung gab es zum Schluss: An einer Druckerpresse, wie sie Johannes Gutenberg Ende des 15. Jh. verwendete, durften sich die Kinder den Psalm 23 selbst drucken.
Marianne Gurt-Alber