Bedrohlich, sehr, sehr bedrohlich näherte sich am 03. Februar wieder der alljährliche Wintersporttag am DHG und verhieß endlose Mengen kalten, glitschigen, hochgefährlichen Schnees und Eises.
Allerlei Menschen scheinen solche Aussichten ja jedes Jahr wieder überaus erfreulich zu finden, so dass sie in Scharen aufbrechen, um sich in Pulks ins gruselig kalte Weiß zu stürzen. Nun ja, es gibt halt recht rätselhafte Zeitgenossen…
Aber was tun unterdessen diejenigen von uns, die dieses ganze rutschige Weiß weniger anziehend finden? Nun: Die versammeln sich z. B. bei Fruchtbonbons und Keksen in der kuschlig warmen, himmlisch leeren Schule und schwingen statt der Kufen anmutig den Kuli.
Eine kleine Auswahl dieser Kulischwünge präsentieren wir hier und können unsere geneigten Leserinnen und Leser damit u. a. darüber ins Bild setzen, was die Abkürzung DHG wirklich bedeutet (natürlich keineswegs Droste-Hülshoff-Gymnasium). Es wird auch endlich mal klar, warum unsere Schule so überaus wertvoll ist – falls das jemand tatsächlich noch nicht gewusst haben sollte!
DAS ANDERE DHG
Kapitel 1
Amy saß in ihrem Klassenzimmer im LGF (ihrer Schule) und rechnete vergeblich. Sie begann zu schwitzen, wenn sie in dieser Arbeit wieder nur eine 5- schaffte, war sie geliefert! Denn dann müsste sie die Klasse wiederholen. Sie versuchte sich zu konzentrieren, doch das ging nicht. Amy stand auf und gab ihr Blatt ab. Der Mathelehrer, Herr Leinz, zog die Augenbraue hoch, gab ihr einen Zettel und knurrte: ,,Unterschreiben lassen .“
Amy setzte sich in die Aula und las den Zettel durch:
Amy starrte auf das Blatt, da begannen die Buchstaben sich zu vermischen. Sie bildeten Wörter und die Wörter Sätze, bis da ein Text stand:
Kapitel 2
Amy wachte durch ein Klingeln an der Haustür auf. Ihre Mutter ging schlaftrunken zur Tür und öffnete sie. Draußen stand eine junge Frau, die sich als Emma vorstellte. „Was wollen Sie hier?“, fragte Amys Mutter verwundert. ,,Ihre Tochter hat bei einem Wettbewerb mitgemacht und den 1. Preis, nämlich in eine Hochbegabtenschule zu gehen, gewonnen“, log Emma. Nach vielen Fragen durfte Amy dann mitgehen. Als sie draußen standen, schnipste Emma mit dem Finger und ein braungrüner Drache schoss herbei. ,,Das ist Blatt, mein eigener Drache“, erklärte Emma. ,,Du bekommst auf dem Drachen Horizont Gymnasium (kurz DHG) auch einen,“ lächelte sie und zeigte Emma, wie man am besten auf einen Drachen steigt. Sie flogen über Baumwipfel und Täler, bis sie an einen Tunnel aus rotem Licht kamen, vor dem zwei Gnome standen. ,,Wie lautet das Passwort?“, quiekte einer der beiden. ,,DHG“, antwortete Emma und sie durften passieren. Bald kamen sie zu der Schule (einem riesengroßen, blassroten Gebäude). ,,Das ist die Schule?“, fragte Amy fasziniert. ,,Natürlich“, lächelte Emma. Amy und Emma gingen gemeinsam zu dem Büro der Schulleiterin, Professor Brand. Dort bekam Amy ihre Hefte, Bücher und ihren Stundenplan. ,,Hier gibt es ja gar kein Mathe!“, rief Amy erstaunt und erfreut zugleich. ,,Nein, nur Drachenpflege, Drachensprache, Drachenfliegen und Drachenkunde“, lachte Emma fröhlich.
Kapitel 3
Am nächsten Morgen stand Amy auf, zog sich an und ging zum Frühstück. „Zum Glück ist das hier ein Internat, sonst würde ich den Weg zur Schule gar nicht mehr finden“, dachte Amy. Schon bald kam sie an dem Speisesaal an. Hier gab es alles, was das Herz begehrt: Schnitzel, Pommes, Nudeln, Frikadellen, Brot, Obst, Gemüse, Aufstrich und vieles andere. Nach dem Essen bat Professor Brand alle Neuen (12), noch da zu bleiben. Als alle anderen Schüler in die Klassenzimmer gegangen waren, sagte sie: ,, Meine Lieben, wie ihr sicher schon mitbekommen habt, haben die Schüler und auch die Lehrer Drachen. Jeder von euch muss erst eine Prüfung bestehen, bevor er seinen Drachen bekommt. Die Prüfung sieht folgendermaßen aus: Ihr müsst ein Drachenei finden und es herbringen.“ Amy ging raus in den Garten und kletterte auf einen Felsen aus Rubin. Es war, als würde sie durch Magie angetrieben werden. Da sah sie ganz plötzlich ein großes, steinfarbenes Ei. Doch zu ihrem Entsetzen kletterte von der anderen Seite auch ein Mädchen, das das Ei ebenfalls im Visier hatte, heran. Als das andere Mädchen Amy sah, kletterte sie schneller. Doch auch Amy wollte dieses Ei um jeden Preis haben. Die beiden warfen sich gleichzeitig neben das Ei. Doch Amy war schneller, sie zog das Ei zu sich und umklammerte es. Das andere Mädchen zischte etwas Unverständliches, dann kletterte sie den Fels wieder hinab. Doch Amy war das egal. Ein Glücksgefühl durchströmte sie. In dem Ei war ihr eigener Drache! Sie nahm das Ei behutsam auf den Arm und kletterte ganz vorsichtig den Felsen hinunter. Als alle ein Ei gefunden hatten, erzählte Professor Brand: „Euer Drache spiegelt euren Charakter wieder, außerdem könnt nur ihr mit ihm kommunizieren. Wie ihr euch auch mit den anderen Drachen verständigen könnt, lernt ihr in eurem neuen Unterrichtsfach: Drachensprache. Euer Drache wird bald schlüpfen, doch bis es soweit ist, könnt ihr untereinander noch Freundschaften schließen. Ach und bevor ich es vergesse. So- bald eure Drachen geschlüpft sind, müsst ihr zum Unterricht kommen, und wenn ein Ei Risse bekommt, holt bitte einen Lehrer.
Kapitel 4
Nach ca. fünf Tagen bekam Amys Ei Risse. Amy holte sofort Professor Brand und da sah Amy zum ersten Mal in ihrem Leben ihren Drachen! Er schillerte rotgolden. ,,Wie wunderschön!“, seufzte Amy. ,,Ich bin mir sicher, dass wir richtig gute Freunde werden!“
ENDE
Die Schule macht´nen Abgang
Hi, ich bin Jennie und was ich dir jetzt erzähle, wirst du mir sicher nicht glauben, aber es ist echt passiert. So, du willst die Geschichte also doch hören, ja dann spann mal die Lauscher auf.
Es begann alles an einem Montag, ich ging ganz normal in das DHG, meine Schule. Wir hatten wie jeden Montagmorgen Biologie in dieser Stunde und da geschah etwas, das ich nicht erwartet hätte. Es rumpelte und dröhnte um uns herum, alles wackelte und flog durch die Gegend. Natürlich war ich voller Panik, doch was mich am meisten erstaunte, war, dass meine Mitschüler ruhig auf ihren Plätzen saßen und meine Biolehrerin einfach weiter erzählte. Als ich schon glaubte, das alles zu träumen, öffnete sich die Tür und ein geflügeltes Pferd kam herein. Es sprach: „ Komm, Jennie, wir müssen weg von hier, in Sekunden wird die Schule abheben.“ Doch es war bereits zu spät, die Schule flog davon und meine Klasse war auch verschwunden. „Was ist da los?“, fragte ich das Pferd? „ Ganz ruhig, deine Mitschüler werden, wenn du die Mission erfüllt hast, wieder sichtbar werden und auch von all diesem gar nichts merken.“ Aber nun zu der Mission: „Die Schule wird in etwa zwei Wochen angegriffen. Ich komme dabei aus der Zukunft“. „Aber warum werden wir angegriffen?“, unterbrach ich das Flügelpferd. Es antwortete : „Unter dem DHG liegt ein riesiger Schatz mit einem Wert von über 100 Milliarden Euro. Die Gurgs, deine Feinde, wollen diesen Schatz für sich haben. Du bist auserwählt, die Gurgs zu schlagen“. Ich war davon sehr überrascht, doch ich wollte meine Schule retten. Mein Plan: Ich werde das DHG jetzt in ein Raumschiff verwandeln. „Verwandle dich in ein Raumschiff, dann wirst du nicht landen in einem Korallenriff !“
Zack!
Jetzt war es geschehen. Wir nahmen Kurs auf die Gurgsinsel. Fünf Tage dauerte es bis wir ankamen, auch in der Schule gab es jede Menge Beschäftigung. Drei Stunden dauerte es noch und das Flügelpferd sagte: „So, nun wirst du noch deine Hilfsmittel bekommen.“ Erst verstand ich nicht, was Oschunio, das Pferd, meinte, doch dann sprach es ein Wort und ich fühlte mich durchgerüttelt und schön warm. Oschunio meinte: „Jetzt hast du Zauberkräfte. Wenn du „Spiegel“ sagst, wirst du unsichtbar, aber du musst aufpassen, denn dies wirkt nur für zehn Minuten. Wenn du „Doppel-Spiegel“ sagst, bist du wieder sichtbar und mit diesem Gedankengenerator kannst du die Gedanken anderer beeinflussen.“ Als ich all die Sachen mal ausprobierte, gab mir Oschuino nochmals ein weiteres Mittel dazu, nämlich einen Drachen. „ Mit diesem Drachen kannst du fliegen und kämpfen, du kannst ihn für andere auch unsichtbar machen. Dazu musst du ihm in die Augen schauen und „Spiegel“ sagen.“ Ich war sehr erfreut. Endlich kam die Gurgsinsel in Sicht, es scheint, als würde sie hinter dem Meer versinken. Dunkele, finstere und schwarze Nebelschleier schlingen sich darum. Ich stieg voller Angst auf meinen Drachen Dago und wir flogen das letzte Stück ohne das DHG in Richtung Insel. Wir näherten uns von der Seite, denn am Eingang standen Wachposten. Da hatte ich eine Idee. Während ich Dago in die Augen schaute, sagte ich „Spiegel“. Als wir nun unsichtbar weiterflogen, drehte ich Dago bei und wir stürzten im Seitenflug an den Wachen vorbei ins Innere der Insel. Überall war es dunkel und Wachen standen herum, ich bekam Angst. Dann kam der schlimmste Augenblick in meinem Leben. Ich erinnerte mich an den letzten Satz Oschuinos : „Pass auf, unsichtbar bleibst du höchstens für zehn Minuten !“ Bis jetzt waren wir schon neun Minuten und 50 Sekunden unsichtbar, also bleiben uns nur noch zehn Sekunden. Da vorne wieder eine Wache, wenn wir nicht an der vorbeikommen ist alles aus.10 Sekunden,9, ich trieb Dago an, 8, 7,er flog immer schneller, 6, 5, die Farbe kehrte langsam in meinen Körper zurück, 4 Sekunden, 3 ,der Schweiß brach aus, 2, 1,ich verlor die Hoffnung, 0, die Wache hatte uns nicht entdeckt !
Wir sind in einem großen Thronsaal angekommen, in dem ein finsterer Geselle saß. Er rief: „Was willst du und wie bist du hier hereingekommen?“ Diese Gestalt sah so finster aus, dass ich schnell den Gedankengenerator holte, denn dieser Mann wollte die Schule in genau zwei Wochen angreifen, um den Schatz zu holen. Ich sprach leise in das Gerät hinein, so leise, dass es der Chef nicht hörte: „Ich greife die Schule nicht an.“ Tatsächlich, es wirkte, der Mann war durcheinander! Der Strahl hatte ihn getroffen und er murmelte:
„Oh, ich werde nicht zur Schule gehen.“ Das hatte geklappt. Schnell flogen wir aus der Höhle und mit dem DHG zum Bodensee zurück. Zwei Wochen später war alles wie immer und meine Mitschüler haben von all dem überhaupt nichts bemerkt.
Ende
Auf Planet Erddouble
Hallo! Ich heiße Lola und wohne auf dem Planeten Erddouble in Meersburg am Bodensee, mein Planet ist ein Doppelgänger der Erde. Meine Schule ist das DHG, jeden Morgen stehe ich auf, richte mich für die Schule, laufe zum Portal und tauche dann am DHG auf, ein typischer Ablauf.
Doch eines Morgens fing der Tag zwar normal an, aber als ich in der Schule ankam, gab es eine Assembly: nicht normal! Unsere Schulleiterin, Frau Brunke-Kullik, erzählte:
“ Guten Morgen, liebe Schüler und Schülerinnen, ich und die anderen Lehrer haben uns überlegt, einen Austausch mit der Schule DHG auf der Erde zumachen. Jetzt müssen wir aber zuerst Kontakt mit der Erde aufnehmen.“ Eine Woche später gab es wieder eine Assembly, wie man uns mitteilte, durften aus jeder Stufe 5 Schüler auf die Erde, da der Kontakt aufgenommen worden und eine Erlaubnis gekommen war. Nach der Versammlung hatten die Schüler Unterricht, im Unterricht fragte meine Lehrerin, Frau Pitz: “Wer möchte auf die Erde?“ Ein einziger Finger schoss in die Höhe, meiner. Frau Pitz notierte sich dies und fing mit dem Unterricht an. Einen Tag darauf gab es zum wiederholten Male eine Assembly, es wurde bekannt gegeben, wer auf die Erde mit durfte. Frau Brunke-Kullik listete auf: “ Aus der 5 a/b Naemi, Cora, Jakob, Martin und Markus, aus der 6 a/b, leider nur 3 nämlich: Mattis, Sonja und Lola.“ Entschuldigung, dass du nicht mehr erfahren kannst, aber nachdem ich meinen Namen gehört hatte, träumte ich von der Erde…
Einen Monat musste ich warten, bis ich auf die Erde reisen durfte, der Flug durch ein Portal dauerte knapp 5 min, dann mussten wir von Friedrichshafen nach Meersburg fahren mit einem Zug, bei uns lief man durch ein Portal und kam am gewünschten Ort an. Nun ja, meine Austauschpartnerin hieß Julia, sie zeigte mir ihren Wohnort: Mühlhofen. Bei den Menschen auf der Erde hat man einen Keller, der ist unter dem Haus und man nutzt Pflanzen nicht nur zur Verschönerung, sondern auch zur Herstellung von anderen Sachen. Auf der Erde ist vieles anders als bei uns, zum Beispiel müssen die Eltern die Sachen selbst verdienen.
Als ich dann endlich mal Ruhe hatte, lag ich in meinem Gastbett und schaute aus dem Fenster. Huch! Dort draußen gab es runde Dinger. Am nächsten Morgen fragte ich Julia: „Was sind das für runde Dinger?“, dann zeigte ich auf so ein Ding. Julia wunderte sich: „Hä, meinst du einen Berg?“ „Was für ein Ding – ein Berg?“, fragte ich. Julia sah mich komisch an und nickte.
Julias Mutter brachte uns freundlicherweise mit dem Auto zur Schule. Als wir in das Schulgebäude traten, sah ich meine Doppelgängerin, ich lief zu ihr und fragte: „Wie heißt du denn?“ Die zweite Lola drehte sich erstaunt um: „ Du bist ja ich!! Hör auf mich nachzumachen, kapiert! Ach und ich heiße LOLA!!!!!“ Was für eine Zicke, das hättest Du jetzt auch gedacht. Nach kurzer Zeit der Beobachtung und Beäugung zwischen mir und LOLA 2, kam Julia, nahm den Arm von Lola 2 und ging mit ihr in Julias Klassenzimmer. Ich konnte nichts dagegen unternehmen, denn ich wurde plötzlich von einem Mädchen angesprochen: „Lola, du darfst das Klassenzimmer nun betreten. Es wurde alles nach deinen Wünschen vorbereitet.“ In meinem Kopf trat Verwirrung ein – hatte sie mich gemeint? War die andere Lola so beliebt oder war sie einfach nur herrschsüchtig. Nach einiger Zeit kam ich zur Besinnung – ich wollte meiner Doppelgängerin zeigen, dass sie nicht die Bestimmerin war. Das Mädchen von vorhin kniete die ganze Zeit vor mir auf dem Boden. Ich befahl ihr: „Steh sofort auf!“ Das Mädchen schoss augenblicklich in die Höhe, ich sprach weiter: „Ich möchte ein stinknormal langweiliges Klassenzimmer haben.“ Nachdem ich dies ausgesprochen hatte, drehte sich das Mädchen um, ich jedoch plapperte weiter: „Und außerdem möchte ich, dass das Klassenzimmer immer so bleibt und du nichts mehr veränderst, außer ich gebe dir etwas dafür.“ Fünf Minuten später begann der Unterricht, für mich im falschen Klassenzimmer. Wie sich herausstellte, hatten wir Erdkundeunterricht bei Herrn Burkert. Als er die erste Frage an die Klasse richtete, konnte ich sie beantworten, da Erdkunde ja mein Spezialgebiet ist. Am DHG auf der Erde ist Herr Burkert ein normaler Lehrer, bei uns jedoch ist er der Quizlehrer, denn in jeder Erdkundestunde macht er mit den Klassen ein Quiz. Die Charakterzüge der Lehrer sind eben verschieden, obwohl sie die gleiche Namen und Unterrichtsfächer haben.
In der Pause spielte ich Fußball, nur leider tat LOLA 2 das noch nie. Ein Mädchen aus der falschen Klasse wunderte sich: „Und deine Mutter erlaubt dir das?“ Mit angewidertem Gesicht zeigte sie auf den Fußball und dann auf meine Klamotten. So eine blöde Kuh – diese Mädchen wollte ich nie wieder sehen! Einen Moment lang überlegte ich, was ich machen sollte, denn inzwischen war fast die ganze LOLA 2-Klasse um mich versammelt. Da entschied ich mich für das Abhauen. Ich drehte mich um und rannte, so schnell ich konnte, in den Schulgarten. Ich blickte auf meine Armbanduhr. Mist, es waren nur noch fünf Minuten Pause. Ich joggte durch den Klausurensaal und dann aus dem roten Gebäude hinaus, ins gelbe Gebäude hinein, dann sah ich, dass die Lehrerin fast am Klassenzimmer angekommen war, ich sprintete die letzten Meter zum Klassenzimmer und erreichte es aus der Puste, jedoch rechtzeitig vor der Lehrerin. Der restliche Schultag verlief ganz gewöhnlich, ohne besondere Vorkommnisse.
Nach Biologie trat eine aufgeputschte Frau in den Biologiesaal, sie nahm meine Hand und sagte: „Wie siehst du denn aus?Iich glaube, du hattest recht, diese Schule ist grauenvoll, du brauchst tatsächlich einen Privatlehrer, wenn du schon so nach Hause kommen musst.“ Zum zweiten Mal bekamen meine Klamotten Kritik auf der Erde. Diese Frau war höchstwahrscheinlich die Mutter von LOLA 2, denn sie sah aus wie meine Mutter, sie sah empört zu der Biologielehrerin. Ich sagte in einem zickigen Ton: „Mutter, ich will jetzt gehen!“ Nach diesem Satz drehte Sara sich um (der Name meiner Mutter). Ich tippelte etwas zickig hinter Ihr her. Sara blieb vor einer riesigen, exklusiven Angeberkarosse stehen. Elegant stieg ich in den Wagen. Wir fuhren los, die Strecke war mir ja bekannt. Bei der Ankunft begrüßte mich mein falscher Vater, öffnete mir die Tür, ich stieg vornehm aus dem Auto. Als ich das Haus betrat, bemerkte ich, dass die Einrichtung ganz anders als in meinem richtigen Zuhause war. So wie bei den Menschen des Erddoubleplanten: außen gleich – innen ganz anders. Den restliche Tag verbrachte ich als reiche Tussi. Am nächsten Morgen wurde ich pünktlich zur Schule gefahren. Dort tauschte ich unauffällig den Platz mit LOLA 2. Diese stand schon bei ihrer Clique.
Der restliche Austausch und die Heimreise verliefen ohne besondere Hindernisse. Irgendwie fand ich den Austausch im Nachhinein doch ganz interessant, so dass ich mir überlege, nochmals einen Austausch zumachen.
ENDE
Der Angriff der Zombies
Alles und damit meine ich wirklich alles war voller Zombies! Sie waren überall! Und plötzlich… Das Licht ging an. Zum Glück war es nur ein Traum. „Aufstehen“, sagte eine Stimme, und eine weiche Hand strich über mein Gesicht. Es war Mum, die mich weckte, weil heute mal wieder einer dieser voll uncoolen und langweiligen Schultage werden würde. Wie immer aß ich mein Müsli ohne Milch. Dann taumelte ich ins Bad, um mir die Hände zu waschen und die Zähne zu putzen. Kurz danach stapfte ich die Asphaltstraße entlang. Mein täglicher Schulweg. Genervt ging ich durch den Nieselregen und durch Tor und Tür. Erste Stunde: Deutsch: langweilig. Zweite Stunde: Deutsch: langweilig. Dann war Pause und dann Französisch.
Plötzlich schrillte ein Alarm! Wir rannten aus dem Klassenzimmer und aus der Schule. Ich hatte Angst, aber es konnte kein Feuer ausgebrochen sein, denn seit 1980 waren sehr strenge Feuer-Schutz-Maßnahmen eingerichtet worden. Aber was könnte es sonst sein? Der Diebesalarm? Oder war es etwa der ultimative Z-Alarm?! Er war seit 1734, dem Baujahr der Schule, erst ein Mal benutzt worden. War es wirklich dieser Alarm?
Vorsichtig ließ ich mich zurückfallen, und rannte zurück zur Schule. Und meine schlimmsten Befürchtungen wurden wahr! Alles, alles und damit meine ich wirklich alles, war voller Zombies!!! Sie versuchten durch die Türen und Fenster zu kommen, die durch den Alarm automatisch verriegelt worden waren. Sie versuchten die Wände des DHG`s hochzuklettern, wobei sie ständig herunterfielen und ihnen anschließend ein Arm oder eine Hand abfiel. Mein Albtraum von heute morgen war Realität geworden!
Sie gaben ein unheimliches Stöhnen von sich. Ich war so schockiert, dass ich nicht einmal bemerkte, dass sich auf meiner Schulter eine Hand befand. Professor Elfstein und ich starrten fassungslos auf die willen- und hirnlosen Zombies. Der Professor nickte mit einem bösen Blick in seinen Augen. Der willenlose Blick in den von Adern durchzogenen Augen der Zombies stach mir mit voller Wucht in die Meinigen!
Ich blickte zu Professor Elfstein auf. Er trug einen zerschlissenen und von chemischen Explosionen gezeichneten weißen Kittel, eine blaue Jeans und ein weißes Hemd unter dem Kittel. Sein silberner Bart glänzte, und der Blick in seinen Augen war tatendurstig, aber ernst. Seine Haare standen nach allen Seiten ab und waren schwarz verkohlt. Auf dem Rücken trug er einen langen braunen Lederköcher.
Ich blickte wieder zu den Zombies. Was konnte ich tun? Moment mal, wo war die Hand auf meiner rechten Schulter geblieben? Professor Elfstein war so plötzlich verschwunden, wie er aufgetaucht war. Aber auf dem Boden lag noch der mysteriöse Köcher… Ich hob ihn auf und wie auf Befehl schoss eine Kugel aus dem Köcher. Sie war rund und ballförmig. In ihr war eine grüne Flüssigkeit… Säure! Dort, wo sie auf das rote Gebäude getroffen war, bildete sich ein Loch, durch das man ins Treppenhaus sehen konnte. „Probieren geht über studieren, aber nichts geht über improvisieren!“, dachte ich mir. „Mal sehen, was passiert, wenn ich auf einen Zombie schieße!“ Tatsächlich, er löste sich auf! Allerdings waren nicht mehr sehr viele Säurebälle in der Maschine. Es reichte nur noch für die nächsten vier Zombies, dann war Schluss! Aber ich hatte eine Idee. Zwischen mir und dem Eingang waren sechs Zombies. Ich stieß den Köcher an einen Zombie. Der Kopf des Monsters fiel zu Boden und der Körper hinterher! Fünf Zombies! Vier Zombies! Drei Zombies! Zwei Zombies! Ein Zombie! Und geschafft!!! Ich schlug das Glas der verschlossenen Tür ein und kletterte hindurch. In den Chemiesaal! In den Chemiesaal! Zu spät! Die Zombies waren auch durch das Loch geklettert und kamen in die Schule! Gerade noch so konnte ich mich in den Chemiesaal retten, und die Tür von innen verriegeln. Ich mischte irgendwelche Chemikalien miteinander, deren Namen ich nicht kannte. Nach dem letzten Tropfen einer grünbraunen Flüssigkeit wurde der Inhalt des Reagenzglases schwarz! Ich füllte das Zeug in einen Kanister und rannte aus dem Chemiesaal.
Ich durchquerte vorsichtig und schnell die Zombies, lief nach draußen und warf den Kanister mit voller Wucht in die Luft. Dann stockte mir der Atem. Der Kanister flog hoch und höher und dann fiel er wieder runter. Als er innerhalb eines Bruchteiles einer Sekunde den Boden berührte, explodierte er mit einem lauten und ohrenbetäubenden Knall! Vor meinen Augen war alles schwarz. Als sich der Nebel lichtete, sah ich etwas, das mein Herz höher hüpfen ließ! Keines der beiden Gebäude hatte einen Kratzer. Ich war unversehrt, und die Zombies waren alle weg. Und wieder legte Professor Elfstein seine Hand auf meine Schulter. Und wieder nickte er. Dieses Mal mit mit einem Lächeln im Gesicht.
ENDE gut, alles gut.
Schule oder Fantasie?
Schlaftrunken schlurfte ich aus der Cafeteria meiner Schule, dem DHG. Hier wohne ich nämlich als Internatsschülerin. Ich mag diese Schule, schließlich ist sie sozusagen mein zu Hause. Aber das ist nicht der einzige Grund. Wenn man das Gebäude, die Schüler ausgenommen, von innen sieht, mag es nicht besonders aussehen. Weiße, raue Wände, glatter Boden, Wendeltreppen, Fenster. Aber sobald man einen Schritt nach draußen macht, wird einem schon bald auffallen, dass diese Schule doch etwas anders ist.
Mit einem kräftigen Schub öffne ich die schwere Glastür des größeren, roten Gebäudes und hopple die Stufen hinunter. Der kohlenschwarze Baum zu meiner linken überragt die Dächer der Schule und an seinen dicken, kräftigen Ästen hängen kugelförmige, glasartige Früchte, deren Kerne wie kleine Sterne leuchten. Gerade löst sich eine Frucht und schwebt, als ignoriere sie die Schwerkraft, zu Boden. Das Gras, das den Baum umgibt, leuchtet in einem kräftigen Grün. Versunken in Gedanken schrecke ich auf. Direkt vor meiner Nase fliegt ein majestätisch mit den Flossen schlagender Rochen vorbei. Seinen Schwanz zieht er in ruhigen Wellenlinien hinter sich her. Ein paar aufgeregt schreiende Möwen haben sich zu den vereinzelt schwebenden Rochen gesellt und führen einen Tanz aus. Linkskurve, Rechtskurve, Looping. Die Rochen führen. Immer und immer wieder fliegen die gemischten Schwärme über meinen Kopf hinweg und fangen ein wenig der grellen Sonnenstrahlen ab.
Im grellgrünen, hohen Gras links von mir lugt ein überdimensionaler Pfeilgiftfrosch in der Größe eines Schäferhundes über die Grashalme hinaus. Er scheint mir ein: „Guten Morgen“ zuwerfen zu wollen. Ich hätte ziemlich Angst gehabt, wüsste ich nicht, dass meine Spezies immun gegen Tiergift ist. Mit einem frechen Geschichtsausdruck lädt mich der Frosch nun ein, zu ihm zu kommen. Ich ringe mit mir selber. Eigentlich habe ich ja noch 10 Minuten… Ich seufze und stapfe langsam durch das erst noch kniehohe, dann aber bis über den Kopf ragende Gras, während der Frosch geduldig auf mich wartet. Ab und zu streiche ich ein paar tellergroße Urwaldblätter aus meiner Sicht. Erneut seufzend lasse ich mich neben dem saphirblauen Frosch nieder. Meine Spezies, die Fauna, hat die Macht, die Tierkörpersprache und Laute als Wörter zu deuten und damit mit ihnen zu kommunizieren. „Wieso hast du gezögert?“, fragt der hübsche Frosch mich mit einem frechen Seitenblick. Auf meinem starren, kalten Gesicht breitet sich ein warmes Lächeln aus. Interessiert mustere ich seine schwarzen Akzente, die wie Leopardenflecken aussehen. Seine komplett schwarzen Augen spiegelten die Sonne wie eine Wasseroberfläche Sonnenstrahlen. Sein glatter, glitschiger Körper braucht wohl viel Feuchtigkeit. Aber die bekommt er hier genug. Im Schatten, da wo die Sonne nicht hinkam, hängt immer noch ein wenig Morgentau. Außerdem ist auf der anderen Seite des Weges erneut hohes Gras, welches von einem kleinen Teich unterbrochen wird. Tausende kleine Goldfische schimmern an der Wasseroberfläche. Ein kleiner Bachlauf oder eher Wasserfall stürzt vom Dach und bildet einen Zufluss zu dem Teich.
Ich lege mich zurück auf meinen Rücken und beobachte das dichte Blätterdach. Hier ist es angenehm kühl und irgendwie genieße ich die Gesellschaft des knalligen Frosches.