Die Schulgemeinschaft des Droste-Hülshoff-Gymnasiums gratuliert unserer Schülerin Johanna Siebler, Klasse 10, zum 2. Platz bei der U18-Weltmeisterschaft im Siebenkampf in Kenia. Wir freuen uns mit Johanna und Ihren Eltern über diese hervorragende Leistung. Nachfolgend lesen Sie das aktuelle Exklusiv-Interview mit Johanna.
Johanna (Mitte mit Medaille) mit ihren Freundinnen Romy (links) und Lena (rechts)
Das aktuelle Exklusiv-Interview:
Wie fühlt es sich an, wenn man bei einer Weltmeisterschaft Silber gewinnt?
Ich habe mich sehr gefreut, aber ich trainiere seit Jahren und habe auf eine Medaille gehofft.
Wenn man früher andere Athleten gesehen hat, wie sie gewonnen haben, hat man sie angehimmelt. Nun hat man den ganzen Weg über zahlreiche Wettkämpfe hinter sich und es kommt nicht plötzlich, dass man den Erfolg hat. Jetzt ist man selber das Vorbild für Jüngere.
Was war das Beeindruckendste bei den Wettkämpfen?
Die Zuschauer: 50000 Menschen im Stadion feuern einen richtig gut an. Die Kenianer feuern natürlich hauptsächlich einheimische Sportler an, aber auch wir Deutschen wurden lautstark unterstützt. Wenn man das Publikum zum Applaudieren ermuntert hat, sind sie direkt darauf eingegangen.
Was war das Beeindruckendste rund um die Wettkämpfe?
Die Freundschaften zwischen den Nationen, dass man auch mit den Sportlern der anderen Länder einfach so geredet hat. Natürlich alles auf Englisch. ;-)
Welche Unterschiede gab es zu Deutschland?
Die Leute sind vom Charakter her viel offener. Wenn Du auf der Straße in Suaheli Leute ansprichst, antworten sie Dir gleich. In Deutschland laufen viele einfach weiter, wenn Du einfach so „Hallo“ sagst.
Werdet ihr genauso chauffiert wie die Fußballnationalmannschaft?
Ja, wir wurden mit Polizeieskorte vom Flughafen zur Uni* gebracht. Auch der Bus von der Uni zum Stadion war mit Militär beschützt – und wenn keiner da war, musste man warten, bis einer auftaucht.
*) Wohnort der Athleten, wie ein olympisches Dorf.
Welche Disziplin – es sind immerhin 7 (Speerwurf, Kugelstoßen, Weitsprung, Hochsprung, 200 Meter, 800 Meter, 100 Meter Hürden) – magst Du am Liebsten?
Oh, das wird immer gefragt. Ich dreh die Frage einfach um: Am Wenigsten mag ich 800 Meter und Hochsprung.
Bei welcher Disziplin hast Du Dich am meisten verbessert?
Weitsprung und 100 Meter Hürden.
Was findest Du ätzend am Leistungssport?
Die vielen Termine.
Was außer Doping verurteilst Du am Leistungssport?
Unsportliches Verhalten, dazu zählt auch respektloses Verhalten gegenüber Kampfrichtern. Oder, dass diejenigen, die nicht den ersten Platz belegt haben, die Leistung der anderen nicht anerkennen.
Fühlt Du Dich vom DHG in irgendeiner Weise unterstützt?
Ja, vor allem von meiner Klasse, der 10abg*. Und Herr Strack stellt mich immer frei.
*) Schuljahr 2016/2017.
Warum hast Du soviel zu essen dabei?*
Weil es letztes Jahr bei der EM sehr schlechtes Essen gab – über die Hälfte der Teilnehmer ist krank geworden – haben wir vorsichtshalber viel Essen mitgenommen. In Nairobi war das Essen jedoch gut, aber zwischendurch habe ich trotzdem das eigene Essen gegessen.
*) Johanna kam direkt aus Nairobi zur Mottofahrt der Klasse.
Hast Du Dich schon mal selbst gegooglet?
Ja, weil ich schauen wollte, was für dumme Fotos von mir so im Netz sind.
Du bist jetzt berühmt, Dir folgen ganz viele auf Instagram. Findest Du deswegen den Leistungssport toll?
Ich mach das doch nicht deswegen!
Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg!
Fragen: 10abg, Frau Busse und Herr Kopf, Bild: Darius Ehrhardt