Am Dienstag, 24.Mai 2022, hat unser evangelischer Religionslehrer, Herr Bücklein, den Ausflug in die Bibelgalerie geplant. Wir, die Kinder der 5a und 5b, haben uns im Klassenzimmer getroffen. Dann sind wir direkt losgelaufen zur Bibelgalerie Meersburg. Dort wurden wir freundlich von Frau Blässing begrüßt.
Wir haben am Anfang erfahren, warum in der Bibelgalerie ein tiefer runder Brunnen aus vielen Steinen steht, und dass er (bzw. das Wasser) in vielen biblischen Geschichten eine Bedeutung hat. Warum die Bibelgalerie einen Brunnen im Gebäude hat? Das Gebäude ist schon 700 Jahre alt und war ganz am Anfang ein Kloster, wo Nonnen lebten und beteten. Dort hatte der Brunnen große Vorteile. Nach dem Kloster wurde aus dem Gebäude eine Schule, wo so ein tiefer Brunnen eine große Gefahr darstellt. Deswegen musste er abgedeckt werden. 1989 wurde aus dem Gebäude die heutige Bibelgalerie und informiert jetzt über 3000 Jahre Geschichte der Bibel.
Frau Blässing hat uns dann verschiedene Bibeln gezeigt: Eine sehr große, die 5,3 kg wiegt und einen starren Rücken besitzt, der von Leder überzogen ist. Außerdem eine Bibel für Blinde und eine winzige Nano-Bibel.
Dann sind wir mit Frau Blässing die Treppe hoch gelaufen und in einen Raum mit einem Zelt aus Ziegenfell und Tafeln über die Wüste gekommen. Sie erzählte uns etwas über Nomaden. Wir haben gelernt, wie diese Leute in der Wüste leben und wie ihre Zelte aussehen. Beeindruckend war die Technik, mit der die Nomaden ihre Zelte aus Ziegenfell wasserdicht bekommen. Danach durften wir in das Zelt hineingehen und haben uns hineingesetzt. Frau Blässing hat uns viel über das Zelt berichtet.
Nebenan konnte man die Bibel als großes Bücherregal sehen. Frau Blässing erzählte uns, dass im Judentum die fünf Mosebücher sehr bedeutsam sind. Wenn die Menschen aber einfach die 10 Gebote einhalten würden, bräuchte man gar keine Gesetzesbücher. Außerdem war eine 300 bis 400 Jahre alte Schriftrolle aus Gazellenleder hinter einer Glasscheibe, die 14 Meter lang ist, wenn man sie ausrollt.
Wir sind weiter gegangen zu einem Haus aus Lehm, Stroh und Holz wie zur Zeit Jesu. Am Türrahmen war eine Mesusa, eine kleine Glasrolle mit dem jüdischen Glaubensbekenntnis befestigt. Im Inneren des Hauses waren bunte Klappen, die man öffnen kann. Darin steht etwas über das Leben früher und über die Religion.
Im nächsten Raum der Bibelgalerie ging es um das Schreiben der Bibel. Die einzelnen Seiten werden aus Pergament geschnitten und man braucht 150 Tierhäute für ein Buch. Die Schreibstube im Kloster heißt Scriptorium.
Mir persönlich hat die Schatzkammer am meisten gefallen, weil dort ein altes Liederbuch ausgestellt war. Es gab früher nur vier Notenlinien und Blocknoten. Der „Musikleiter“ hebt das Buch hoch, damit es alle lesen können. Der Grund: Die Liedbücher waren teuer und wertvoll. Es konnte nicht für alle Sänger ein eigenes Liederbuch geben. Die Lieder aus dem großen Buch wurde früher einmal vom DHG in Meersburg eingesungen. In der Schatzkammer waren außerdem viele Bibeln ausgestellt.
Nach den spannenden Erzählungen oben sind wir die Treppe runter gegangen und Frau Blässing hat uns den Buchdruck erklärt. Johannes Gutenberg hat den Buchdruck erfunden. Ein Blatt hatte immer zwei Spalten und 42 Linien. Dies sind so ungefähr 2600 Buchstaben auf einer Seite. Wir durften sogar eine eigene Seite mit Psalm 23 drucken.
Es war ein sehr interessanter und schöner Ausflug!
Geschrieben von Amelie Speck und Marc Obser aus der 5b