Der geplante Regenwaldlauf am DHG fiel leider ins Wasser. Die Klasse 8a hat die Zeit genutzt, zu verschiedenen Themen rund um den Regenwald zu recherchieren – auch ein Anlass für eine Spende! Hier ist der daraus entstandene Beitrag.
Wir freuen uns, wenn Sie unseren Regenwaldlauf oder diesen Artikel als Anlass nehmen, für das von der SMV ausgewählte Projekt zu spenden. Die Seite des Projekts Instituto Terra können Sie oben links auf deutsch einstellen.
Titelbild: Von Fährtenleser – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=78026647 (auf 620px verkleinert)
Regenwald als Apotheke
Alessandra Mascaro hat im Regenwald von Gabun beim Ozouga Chimpanzee Project einen Schimpansen gefunden, der sich Fliegen fängt, sie in den Mund nimmt und sich dann in die Wunden schmiert. Dies machen die Schimpansen aber nicht nur bei sich selber. Sie schmieren diese Fliegen durchaus auch in die Wunden ihrer Freunde und versorgen sie.
Aus dem Mahagonibaum Aglaia foveolata, der in Indonesien und Malaysia zu finden ist, kann man den Stoff Silvestrol gewinnen. Dieser hemmt ein Enzym, das RNA-Viren benötigen, um sich in den Wirtszellen zu vermehren. Silvestrol wirkt gegen Viren mehrerer Familien wie zum Beispiel Zika, Hepatitis-E, Corona und Ebola. Da der Stoff wenig schädlich für die Wirtszellen ist, könnte er großflächig gegen Viruserkrankungen eingesetzt werden.
Artemisin, das aus dem einjährigen Beifuß Artemisisa annua gewonnen wird, wird in Afrika erfolgreich als Mittel gegen COVID-19 und Malaria eingesetzt.
Moritz und Jonas
Quelle: https://www.faszination-regenwald.de/info-center/allgemeines/regenwald-apotheke/
Die Abholzung und ihre Folgen
Die Abholzung der Regenwälder ist schlecht, nicht nur für Tiere und Pflanzen aber auch für die ganze Umwelt.
Da stellt sich die Frage, warum wir das dann überhaupt machen.
Durch die Abholzung gibt es nur eine Sache: Platz!
Dieser Platz wird für verschiedene Dinge genutzt, wie zum Beispiel der Anbau von Soja. Soja wird nicht nur als Futter für viele Tiere genutzt. Es wird auch angebaut, da es den Luftstickstoff binden und für andere Pflanzen verfügbar machen kann, wodurch weniger Stickstoff-Dünger benötigt wird.
Ein weiteres Beispiel sind Rinderweiden für Vieh und die Rinderhaltung, auch wenn sie eigentlich nicht für diese beiden Dinge besonders geeignet ist.
Durch die Zerstörung der ganzen Ökosysteme geht auch der Lebensraum vieler Tiere und Pflanzen verloren, was zu Artenverlust führt und noch mehr Tiere aussterben lässt.
Die indigene Bevölkerung in diesen Ländern ist teilweise auch dadurch gefährdet. Durch verschiedene Pestizide können lokale Flüsse vergiftet werden, wodurch kleine Gemeinschaften ebenfalls vergiftet werden können.
Auch der Klimawandel wird dadurch verstärkt. Durch die Rodung selber wird viel CO2 freigesetzt, aber auch dadurch, dass es weniger Bäume gibt und somit weniger Kohlenstoffdioxid in Sauerstoff werden kann, wird der Klimawandel beschleunigt.
Gloria
Quellen: https://www.peta.de/themen/abholzung-regenwald/, https://www.wwf.de/themen-projekte/waelder/den-regenwald-vom-teller-bekommen
Der Balbina-Stausee
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Balbina_Dam-1.jpg, created by and attributed to „Seabirds“ on the 20 December 2008 under the „Creative Commons Attribution 3.0 Unported“ License, no changes to the file or such were made (jedoch auf 620px reduziert).
Der Balbina Stausee ist ein Stausee in der Gemeinde Presidente Figueiredo, welche nördlich von Manaus in Brasilien liegt. Hier wird der Rio Uatuma in einem 33m hohen Staudamm zu einem 2630km2 großen See mit einem Speichervolumen von 17.540 Millionen m3 mit einer durchschnittlichen Tiefe von 7,4m und einer maximalen Tiefe von 30m. Die Talsperre wurde in den 1970ern als Unabhängigkeitsmaßnahme gegenüber des Erdöles geplant, da sich Brasilien in der ersten Ölkrise befand. Das Wasserkraftwerk liefert mit seinen 5 Turbinen insgesamt 250MW und versorgt damit die Stadt Manaus. Vergleichsweise ist dies relativ wenig (der Tucuruí-Stausee erzeugt Strom mit einer Leistung von circa 8GW). Dies liegt daran, dass der Balbina-Stausee nur ca. 30 meter hoch ist, während der Tucuruí-Staudamm ihn mit 106 Meter Höhe weit überragt.
https://www.openstreetmap.org/
Heutzutage erhält der Balbina-Stausee sehr viel Kritik, da er zu einem großen Teil der Staatsschulden beigetragen hat. Zudem wurden im Laufe des Projektes riesige Flächen des tropischen Regenwaldes abgeholzt. Durch mangelnde Zuflüsse können durchschnittlich nur 32% der 250MW geliefert werden und die dort einheimischen Bewohner mussten umgesiedelt werden. Auch tropische Krankheiten (viele Arten der NTDs (neglected tropical diseases) = vernachlässigte tropische Krankheiten) profitieren vom stehenden Wasser des Staudamms. Außerdem wurde beim Bau im Vergleich zu einem thermalen Kraftwerk derselben Leistung 30-Mal die Menge an CO2 ausgestoßen. Deswegen wird der Balbina-Stausee von vielen als Auslöser für Umweltkatastrophen angesehen.
Bruno
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Balbina-Stausee, https://de.wikipedia.org/wiki/Tucuru%C3%AD-Stausee, https://de.wikipedia.org/wiki/Belo-Monte-Wasserkraftwerk, https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2012-08/amazonas-staudamm-brasilien-energie?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.startpage.com%2F
Der Belo-Monte Staudamm
(übersetzt: schöner Berg)
Von Pascalg622 – Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=44115205
Der Belo-Monte Staudamm ist ein sich im Bau befindendes Wasserkraftwerk zur Gewinnung von Energie. Das Wasser soll, sobald dieser fertig ist, in zwei Stauseen aufgestaut und zur Energiegewinnung von ca. 11 Gigawatt genutzt werden. Die beiden Stauseen haben eine Gesamtfläche von ca. 516 km2, was fast so groß wie der Bodensee (536 km2) ist. Die Baukosten für den viertgrößten Staudamm der Welt liegen dabei bei ungefähr 11 Millionen USD.
Dieser ist allerdings sehr umstritten, da für ihn 250 km2 Regenwald geflutet und nochmal 600 km2 abgeholzt wurden. Zusätzlich mussten gut 20.000 Menschen umgesiedelt werden und gut 45.000 sind indirekt davon betroffen, da z.B die Felder, die Arbeit oder ähnliches in den betroffenen Gebieten liegt. Zusätzlich ist die Effizienz im Vergleich zu den Kosten zwar besser als z.B. das Flamville Kernkraftwerk, aber trotzdem für aktuelle Verhältnisse miserabel. Natürlich darf man nicht vergessen, dass es sich hier um nachhaltige Energie handelt – dies ist allerdings mit der Umweltzerstörung für den Bau abzuwägen, wobei man schnell merkt, dass dies für das Klima kein profitabler Tausch ist.
Mats
https://de.wikipedia.org/wiki/Belo-Monte-Wasserkraftwerk, https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Flamanville, https://www.greenpeace.de/biodiversitaet/waelder/waelder-erde/wasser
Der Regenwald-Koboldmaki
Der Koboldmaki (lat. tarsiidae) zählt zu den Primaten. Der kleine Halbaffe zählt zu den Säugetieren und wird ca. 15 Zentimeter lang. Das Äffchen wiegt 50-150g und wird 3-10 Jahre alt. Das Äffchen mit dem braun-grauen Fell ist ausschließlich auf den Inseln Südostasiens und auch auf den Philippinen und Borneo zu finden. Dort ernährt er sich von Insekten, Fischen und kleinen Wirbeltieren. Den Nachtaktiven Baumbewohner findet man ausschließlich im tropischen Regenwald. Dort hält er sich in meist Gestrüppdickichten und Bambuswäldern auf. Die natürlichen Feinde des Einzelgängers sind Schleichkatzen, Greifvögel und Schlangen. Der Koboldmaki kann seinen verhältnismäßig großen Kopf um 360 Grad drehen, die Augen sind jedoch nicht beweglich. Sein nackter Schwanz hilft ihm beim Klettern, während ihm seine kräftigen Beine erlauben, bis zu 5 Metern zu springen.
Von mtoz – originally posted to Flickr as Tarsier, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3814411 (skaliert auf 620px).
Ab dem 2. Lebensjahr sind die Koboldmaki Geschlechtsreif. Die Paarungszeit dauert von Oktober bis Dezember an. Die Weibchen tragen den noch nicht vollendeten Embryo bis zu 190 Tage mit sich rum. Nach ca. 190 Tagen bringt das Weibchen nur 1 weit entwickeltes, behaartes Jungtier auf die Welt. Manchmal kann man die Einzelgänger auch in Familienverbänden antreffen. Die Lebenserwartung der Koboldmaki ist nicht bekannt, aber in der Obhut von Menschen überleben sie 10 bis 15 Jahre.
Lena und Marie
Quelle: https://www.biologie-schule.de/koboldmaki-steckbrief.php
Die Artenvielfalt im Regenwald
Im größten Regenwaldgebiet der Erde, dem Amazonasregenwaldgebiet, ist die Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen sehr hoch.
Wie viele Tiere genau im Regenwald leben, kann man nicht sagen, da Forscher davon ausgehen, dass es Amazonasregenwald noch zahlreiche unentdeckte Tierarten existieren.
Die Hälfte aller an Land lebenden Tiere leben in diesem Gebiet.
In dem noch zu zwei drittel intaktem Amazonien leben rund 60.000 Pflanzen-, 1000 Vogel- und mehr als 300 Säugetierarten. Außerdem schwimmen in den Flüssen ungefähr 2.000 Fischarten.
Auch bei den Pflanzen gibt es einen großen Unterschied zu bspw. Europa. In Europa gibt es nur ungefähr 50 Baumarten, in Amazonien hingegen existieren ca. 500 Baumarten.
Obwohl der Regenwald nur einen kleinen Teil der Erde bedeckt, leben 80% der Insekten im Regenwald.
Jonathan
Quelle: https://www.tessloff.com/was-ist-was/natur-und-tiere/regenwald/wie-viele-tiere-gibt-es-im-regenwald.html
Die Schülerinnen und Schüler versichern, alle Quellen angegeben zu haben. Die Quellen beziehen sich auf Montag, den 24. Juli 2023, zwischen 8:30 und 10:30 Uhr.