Dienstag, 16. Juli 2013
Erfüllt von Vorfreude und aufgeregt auf den bevorstehenden Ausflug trudelten wir alle pünktlich und mehr als gut gelaunt am vereinbarten Ort, an der Kirche von Meersburg, ein. Der ‚Fernbus‘, Richtung Berlin über München, den wir nehmen würden, wurde mit unserem Gepäck und uns beladen und dann ging es los.
Allerdings dauerte es eine Zeit, bis endlich jeder davon überzeugt war, den besten Platz im Bus gefunden zu haben, und wir tatsächlich losfahren konnten. Solange kümmerten sich Herr Schauber und Frau Walle darum, dass wir vollzählig waren und kein Gepäckstück zurückgelassen wurde. Auf der 3 Stunden langen Fahrt im Bus schliefen wir fast alle. Manche holten auch verpassten Schlaf vom vorangegangenen Festival nach ( ;-) ).
Wir waren alle gespannt darauf, was uns erwarten würde und als wir ankamen, mussten wir Schüler zu unserem Schrecken erst einmal feststellen, dass wir nicht abgeholt werden würden, wie wir es sonst gewohnt waren, sondern mussten mit all unserem Gepäck per S-Bahn und Stadtbus es schaffen zu unserem Hostel zu gelangen. Dort angekommen, verstauten wir unsere Koffer in einem Gepäckraum und erkundeten zuerst den nahegelegenen, gigantischen Park des Schlosses von Nymphenburg. Wir picknickten und alberten herum. Die allgemeine Stimmung war sehr gelöst war und überhaupt stellten wir vergnügt fest, dass es sich so gar nicht nach „Schule“ anfühlte.
Um 16:00 Uhr durften wir endlich in unser Hostel, dem Haus International in der Elisabethstraße 87, einchecken. Zuerst bekamen wir eine schnelle Einführung in die Sicherheits- und Hausregeln, bis wir schließlich in unsere Zimmer entlassen wurden.
Wir waren 19 Schüler plus zwei Lehrer und so bezogen wir zwei 6er- und zwei weitere 4er-Zimmer. Die Lehrer waren ein Stock über uns in Einzelzimmern untergebracht.
Am ersten Abend aßen wir auch gemeinsam in der Mensa, doch als unsere Lehrer mehr und mehr Beschwerden über die Qualität des Essens von uns zu hören bekamen und es manch einem auf den Magen schlug, beschlossen wir von nun an außerhalb des Hostels zu essen.
Noch am selben Abend überzeugten wir Frau Walle davon, dass wir heute ausspannen mussten und allein auf Tour gehen durften. So kam es, dass viele diesen Rest vom Tag schlichtweg dazu nutzen, im Zimmer zu sein und sich von der Reise zu erholen. Doch die Mehrheit erkundete auf eigene Faust diese aufregende Großstadt, oder besuchte die BMW-Welt und so machten wir alle manch spannende Erfahrungen. Auch der Disco, die sich im untersten Geschoss unserer Wohngelegenheit befand, statteten wir fast alle einen Besuch ab.
Um 21.30 fanden wir schließlich alle wieder pünktlich zurück ins Hostel, was unsere Lehrer auch mit Stolz erfüllte, so eine zuverlässige Klasse begleiten zu dürfen.
Mittwoch, 24. Juli 2013
Gegen 8:00 trafen wir uns beim gemeinsamen Frühstück in der Mensa des Hostels, dass wir auf der schönen, beschaulichen Terrasse einnahmen. Um 09:30 Uhr begann unsere Führung im Deutschen Museum, wohin wir auch wieder per Bus und Bahn gelangten, was wir mittlerweile aber schon fast gewohnt waren und langsam einen Überblick bekamen.
Bis um 11:00 bekamen wir eine spannende Führung durch das modern und nett gestaltete Museum von einer studierenden Medienkünstlerin, die uns bereitwillig erzählte und Fragen beantwortete. Dort wurde hauptsächlich thematisiert, was Jugendliche im Internet heutzutage alles machen und vor allem wie viel Zeit sie darin verbringen. Wir wurden gefragt, was wir noch für richtig hielten und wann es sich unserer Meinung nach um „Internetsucht“ handelte.
Nach der Führung, um 11:00 durften wir in Kleingruppen individuell das Museum erkunden. Frau Walle gab vier Leuten, die ihr als zuverlässig erschienen, ein Busticket, mit dem wir jeweils zu fünft Bus und Bahn fahren konnten. Anschließend hatten wir den Rest des Tages frei, mussten uns aber nach selbstständigem Abendessen wieder im Hostel treffen, für die weitere Planung des restlichen Tages.
Auch diesen Abend bekamen wir wieder viel Zeit für uns, zum Shoppen, Bummeln und Besichtigen. Einige unserer Gruppe waren im Open-Air Kino am Olympiaturm und sahen sich „The Great Gatsby“ an, Andere vergnügten sich auf dem traditionellen Volksfest von München, Tollwood, im Olympiapark ganz in der Nähe unseres Hostels.
Heute wurde die Ausgangsverlängerung ebenso genossen wie am vorherigen Tag und als wir alle pünktlich und gut gelaunt, aber todmüde, im Hostel ankamen, waren wir froh, dass der Tag zu Ende war und wir endlich schlafen konnten.
Donnerstag, 18. Juli 2013
Heute Morgen schliefen wir länger, mussten aber auch schon wieder unsere Zimmer in Ordnung bringen und packen. Wir frühstückten wie immer gemeinsam mit unseren Lehren, bevor wir uns auf den Weg machten, um die Gedenkstätte in Dachau zu besichtigen. Auch hier erhielten wir eine Führung, die zwar in den zweieinhalb Stunden in der Hitze sehr anstrengend war, uns aber sehr fesselte und nachdenklich stimmte. Uns alle berührte dieser Ort sehr und die Grausamkeiten, die dort so vielen Menschen angetan wurde. In der dort errichteten Kirche gedachten wir all den Opfern, die auf so tragische Weise ihr Leben verbracht haben mussten.
Als wir diesen Ort um 14:00 per Bus verließen, fuhren wir direkt ins Lenbachhaus. Ein Kunst-Museum, wo wir Werke des „Blauen Reiter“ zu sehen bekamen, einer Künstlergruppe um Kandinsky, Münter, Marc, Klee und Macke und weitere berühmte Kunstwerke von ebenso berühmten Künstlern wie z.B. Joseph Beuys. Nach einem Gruppenfoto fanden wir uns wieder im Hostel ein, checkten aus und begaben uns zu der Haltestelle, wo uns der ‚Fernbus‘ abholen würde.
Etwas verspätet, gegen 22:00 Uhr, kamen wir in Meersburg an, zwar etwas übermüdet und kaputt, aber ansonsten angefüllt mit tollen gemeinsamen Erlebnissen und Träumen.
Sicher haben nicht nur wir als Schüler viele Eindrücke von diesem Ausflug mitgenommen, sondern auch unsere beiden Lehrer. Wir alle hatten in diesen 3 Tagen Zeit uns von anderen Seiten kennenzulernen, außerhalb der vier Wände der Schule, wo wir uns sonst nur trafen.
Alles in allem, hat jeder von diesem Ausflug profitiert und es war eine schöne Klassenfahrt, auch zur Verabschiedung von den Schülern, die im nächsten Schuljahr nicht mehr bei uns sein werden.
Annika Kreuziger