Plastikvermüllung spielt bei der Gesundheit der Menschen eine große Rolle, denn durch die Aufnahme von Mikroplastik durch Meerestiere wie z.B. Fische, Krabben, Krebse und andere gelangt dieses Mikroplastik in die Nahrungskette beziehungsweise in den Menschen. Das Mikroplastik kann schädlich für den Menschen sein, jedoch ist das noch nicht bewiesen. Ein weiter Grund ist das Sterben von 100.000 Meerestieren und Millionen Vögeln, denn die Meerestiere verwechseln das Plastik wie z.B. PET Flaschen oder Plastiktüten mit Nahrung und so verhungern die Tiere mit vollem Magen durch von Plastik verstopfte Mägen oder sie verfangen sich in z.B. alten Fischernetzen und ertrinken oder verletzen sich beim Befreien aus den alten Fischernetzen. Auch durch die Erderwärmung können sich durch die warmen Temperaturen Giftstoffe vom Plastik lösen und mit dem Wasser vermischen.
PLASTIKVERMÜLLUNG IM BODENSEE
Auch im scheinbar sauberen Bodensee befinden sich kleine Mikroplastikpartikel, proportional fast so viele Mikroplastikteile wie in den Ozeanen. Das Schlimme daran ist, dass rund 3 Millionen Menschen ihr Trinkwasser aus dem Bodensee beziehen.
Probenahme an der Rotach Mündung in Friedrichshafen
Am 08. Oktober fuhren wir vom naturwissenschaftlichen Profil der Klasse 8abg mit dem Bus nach Friedrichshafen, um einen Abschnitt der Rotach kurz vor der Mündung in den Bodensee am Cap Rotach auf Müll und Plastikmüll sowie Mikroplastik zu untersuchen.
Bei unserer Probenahme gab es 5 verschiedene Gruppen und eine Zusatzgruppe:
- Die erste Gruppe musste herausfinden, welche Pflanzen- und Tierarten an der Rotach heimisch sind und ob viel Müll da ist.
- Die zweite Gruppe musste untersuchen, wie viel Müll am Flussufer liegt und aus welchem Material der Müll besteht. Zudem mussten sie schauen, wie wahrscheinlich es ist, dass der Müll in den Fluss gelangt und ob er im Wasser sinkt oder schwimmt. Je weiter wir uns vom Ufer entfernten, desto mehr Müll fanden wir, v.a. Verpackungen aus Papier und Plastik und Zigarettenstummel.
- Die dritte Gruppe musste nach Müllansammlungen suchen und identifizieren wie groß sie sind und ob gefährliches Material dort drin ist. Das gefährlichste Material waren Metallgegenstände, auch ein altes Fahrrad konnte aus der Rotach gefischt werden.
- Die vierte Gruppe musste Aussicht nach halten nach Teilen, die im Fluss treiben (natürliches Treibgut wie Blätter oder Äste und auch Müll, der letztlich über den Fluss und das Flusssystem des Rheins ins Meer fließt. Zudem mussten sie mit einem Mikroplastiknetz schauen, ob und wie viel Mikroplastik bereits im Wasser der Rotach enthalten ist. Mikroplastik fanden wir in geringen Mengen, im Mikroplastiknetz waren nach einer Stunde ein Pellet sowie ca. 10 Bruchstücke zu finden, die nicht natürlich waren. Am treibenden Müll gab es insgesamt 19 Teile pro Stunde, wobei das meiste natürliches Treibgut war und eher klein.
- Die fünfte Gruppe musste einerseits das gesamte Praktikum dokumentieren und nach den Ursachen der Vermüllung Ausschau halten. Da die Rotach direkt am Berufschulzentrum in FN vorbei fließt und ein Rad- und Fußgängerweg mit Bänken am Ufer entlang führt, bringen v.a. die Schüler und Spaziergänger den Müll an oder auch in den Fluss. Reste der Pausenverpflegung und Zigarettenstummel waren häufig aufzufinden.
Gegen den Müll im und im Einzugsbereich der Flüsse kann man vieles machen. Im Uferbereich war z.B. zum Zeitpunkt unserer Untersuchung wenig Müll, da zwei Wochen vor der Untersuchung erst eine große Müllsammelaktion der Stadt Friedrichshafen stattfand. Der leichteste und beste weg ist es einfach zu versuchen, so wenig Plastik Produkte wie nur möglich zu kaufen und den Müll sachgerecht und getrennt zu entsorgen.
Mit unseren Daten nehmen wir an der deutschlandweit durchgeführten Aktion „Plastipiraten“ teil, ein wissenschaftliches Projekt, bei dem untersucht wird, welche Flüsse in Deutschland in welchem Maße zur Plastikvermüllung der Meere beitragen.
Es hat allen, außer ein paar Uneinigkeiten, viel Spaß gemacht.
Yanic Le Riche und Tino Strasser (8abg)