Individueller Schüleraustausch

Tamara Weiss: Greetings from Louisiana, USA

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Ich bin Tamara Weiss, aus der 10b, 16 Jahre alt und jetzt seit gut drei Monaten hier, in Paulina, einem kleinen Ort ca. 70 km westlich von New Orleans in Louisiana, USA.

Was einem wahrscheinlich als erstes auffällt, wenn man hier her kommt, sind die Distanzen: Alles ist sehr viel weiter voneinander weg als in Deutschland, zum nächsten Supermarkt sind es beispielsweise 6 km. Ich kann gut verstehen, dass sich alle hier auf ihren 16. Geburtstag freuen, wenn sie endlich Auto fahren dürfen, da man ohne einfach fast nirgends hin kommt, zumal es auch keine öffentlichen Verkehrsmittel wie Züge oder Busse gibt.

Meine Gastfamilie ist ganz in Ordnung, ein älteres Ehepaar, dessen Kinder schon erwachsen sind und nicht mehr zu Hause wohnen. Außerdem habe ich noch einen ein Jahr älteren italienischen Gastbruder, was ganz cool ist, da man somit jemanden hat, mit dem man sich austauschen kann, und der manche Dinge eher versteht als ein Amerikaner, der mit den Gewohnheiten hier aufgewachsen ist.

Die High School ist ganz in Ordnung, allerdings ist das Bildungsniveau deutlich unter dem deutschen. Die Schüler haben hier jedoch die Möglichkeit, welche auch ich in Anspruch nehme, eine Science Math Academy, kurz SMA, zu besuchen. Dort werden Kurse angeboten, die später auch für das College angerechnet werden können, und somit ein etwas höheres Level haben. Was ebenfalls gut ist, ist die Tatsache, dass es an der Schule WLAN gibt und die Schüler hier gegen eine geringe Gebühr MacBooks ausleihen können, mit welchen dann auch im Unterricht gearbeitet werden kann.

Mein Schultag läuft eigentlich immer gleich ab: Um 7:05 holt mich der Bus an der High School ab und bringt mich an die SMA, wo dann um 7:30 mein erster “Block” (ein Block ist eine Doppelstunde) Chemie beginnt. Nach Mathe und Englisch fährt der Bus zurück an die normale High School, wo ich dann Lunch und noch einen letzten Block mit Weltgeschichte habe. Um 14:30 Uhr läutet die Glocke und ich mache mich auf zum Tennisplatz, wo ich dann noch etwa 2 Stunden Training habe.

Sport ist sehr wichtig an Schulen in den USA und fast jeder Schüler macht bei mindestens einem Sport mit. Sportarten sind saisonal, so gibt es zum Beispiel im Herbst Football und Schwimmen, im Winter Fußball (Soccer) und Basketball und im Frühjahr Baseball, Track, Golf, Weightlifting, Softball und Tennis. Ich würde jedem raten, der einen Austausch macht, an Sportaktivitäten oder Clubs, z.B. Jahrbuch, Band, Buch-Club etc. teilzunehmen, da man dadurch schneller Leute kennenlernt und Freunde findet.

Ich habe in meiner Zeit hier sowohl positive als auch negative Erfahrungen gemacht, allerdings bringt einen beides weiter und ich kann es nur jedem empfehlen, der die Möglichkeit hat, einen Austausch zu machen diese auch zu ergreifen!

 

Ganz liebe Grüße,

Tamara