Individueller Schüleraustausch

Linn Klaas: Mein Jahr in Oklahoma City

Home » Schule » Außer Unterricht » Individueller Schüleraustausch » Erfahrungsbericht

 

Mein Name ist Linn Klaas, aus der 10a, bin 15 Jahre alt und verbringe jetzt seit Mitte August ein Auslandsjahr in den USA. Ich lebe in Oklahoma City, Oklahoma, was ziemlich im Zentrum von den USA liegt (über Texas).
Meine erste Gastfamilie, in der ich untergebracht war, war nicht wirklich passend, deswegen haben meine Gastschwester aus Italien und ich vor ein paar Monaten unsere Familie gewechselt. Wir leben nun bei einem jungen Ehepaar, welches unternehmungslustig ist, was unser Familienleben hier um einiges besser macht als in unserer Gastfamilie davor.
Schule in Amerika ist total unterschiedlich zu Schule in Deutschland. Hier geht man in die Grundschule, dann zur Mittelschule und die letzten vier Schuljahre in die High School. In meiner Schule hier wählt man sieben Fächer am Anfang des Jahres, die man dann jeden Tag hat. Darunter muss man drei Hauptfächer wählen: Englisch, Mathe und Geschichte. Meine anderen Fächer sind „Film Studies“, „Stagecraft“ (Audio, Licht und Bühnenbild für Events in unserem Schul-Auditorium programmieren, vorbereiten und kontrollieren – macht super viel Spaß), Physik und im ersten Halbjahr noch Photojournalism. In meiner letzten Stunde habe ich dann Sport. Hier ist auch der „Spaß Faktor“ mehr im Vordergrund als in Deutschland. Es gibt ziemlich viele abstrakte Fächer die man wählen kann (wie ihr eben wahrscheinlich schon gemerkt habt), von denen man in Deutschland nicht einmal träumt. Zum Beispiel „Leadership“, wo man im großen und ganzen lernen soll, wie man sich als „Leader“ verhält, aber sich eigentlich nur um das Gestalten der Schule kümmert, Plakate für jedes Event aufhängt und Schulbusse putzt. Oder einer meiner Klassen „Film Studies“,  wo wir in unserem großen Auditorium Filme auf einer Leinwand angucken und dann ab und zu mal ein Arbeitsblatt dazu bearbeiten.
Das Bildungsniveau insgesamt ist nicht so hoch wie in Deutschland. Ich musste zum Beispiel eine Mathe Klasse 2 Jahre über meinem Alter nehmen, da wir den Stoff in den anderen Klassen in Deutschland schon gemacht haben. Auch jetzt sind noch Sachen dabei, die ich teilweise in der 8. oder 9. Klasse gelernt habe.
Sport ist für Amerikaner ziemlich wichtig. Fast jeder in der Schule ist in irgendeinem Sport. Wenn ihr ein Auslandsjahr machen möchtet, würde ich euch auf jeden Fall dazu raten, einem Sport beizutreten, da es dadurch super einfach ist Freunde zu finden. Es wird als ein Fach angerechnet, und findet deswegen in der letzten Stunde, anstatt Unterricht, und meistens noch eine Stunde darüber hinaus statt. Ich mache Track, was Leichtathletik ist, und Softball. Jetzt in der Saison haben wir pro Woche 2-3 Spiele/ Wettkämpfe, die für die Schüler hier sehr wichtig sind. Einige bekommen hier auch Stipendien für Colleges, nur weil sie gut in ihrer Sportart sind.
Amerikaner sind super freundlich, höflich und wollen immer eine Konversation anfangen, und wenn sie dann erfahren, dass man ein Austauschschüler ist, hören sie nicht mehr auf Fragen zu stellen, was es um einiges leichter macht Freunde zu finden.
Es gibt viele positive und negative Erfahrungen, die ich gesammelt habe, was beides gut ist, da man in beiden Situationen lernt.
Wenn ihr die Möglichkeit habt, einen Austausch zu machen, würde ich euch auf jeden Fall dazu raten, da es sich echt lohnt. Man lernt eine Menge und es ist eine coole Erfahrung.

Liebe Grüße aus Oklahoma, Linn